Wir werden Ihnen hier einige Kriterien vorstellen, damit Sie einen verantwortungsvollen Züchter finden können. Sollte eine der Kriterien auf die Wahl Ihres Züchters nicht zutreffen, dann streichen Sie Ihn aus Ihrer Liste. Wenn sogar mehrere Kriterien nicht zutreffen betrachten Sie ihn als "Vermehrer".
Sollte Sie sich Gedanken machen selber mit einer Zucht zu beginnen, dann prüfen Sie bitte vorher, ob Sie bereit sind die unten aufgeführten Kriterien zu beachten, ansonsten vergessen Sie bitte Ihre Idee vom Züchten. Wir haben uns im Vorfeld Gedanken gemacht und wissen was mit jedem Wurf an Arbeit und Verantwortung auf uns zukommt.
Punkt 1: Ist der Züchter in der Lage, seine Welpen zu sozialisieren?
Eine gute Sozialisierung im Welpenalter ist Voraussetzung für das spätere Sozialverhalten des Spitzes. Er sollte in mitten der Wohnung bzw. Hauses also schon sehr früh Kontakt mit der Aussenwelt haben. Besuch und vor allem Kindern und andere Tiere sind vom großen Vorteil. Achten Sie also darauf, das der Züchter kein Eremit bzw. alleinstehend ist. Eine Familie mit Kindern wäre gut. Wir haben zwar keine Kinder, aber eine ganze Menge Reitschüler auch in der Nachbarschaft, die gerne und regelmäßig unsere Welpen bespassen.
Punkt 2: Sie können jederzeit das Muttertier und den Deckrüden sehe?
Bei jedem Besuch der Welpen muß das Muttertier anwesend sein, sie beschützt Ihre Welpen und würde Sie nie alleine lassen, ausgenommen von kurzen Spaziergängen. So ist es nur natürlich, dass Sie jederzeit das Muttertier sehen können. Der Deckrüde ist oft nicht im Besitz des Züchters, aber auf Wunsch vermittelt er Ihnen gern einen Besuch bei den Besitzern. Auch unsere Deckrüden und Besitzer können Sie gerne besuchen, allerdings sind Wege zu unseren Deckrüden mit über 1000 km Hin- und Rückfahrt bei uns keine Seltenheit. Wir sind immer auf der Suche nach neuen und gesunden Deckrüden damit wir frisches Blut in unserer Zucht verwenden können.
Punkt 3: Der Züchter lässt alle gesundheitsrelevanten Untersuchungen und Impfungen vornehmen?
Der Welpe wird Ihnen entwurmt, gechipt und komplett (ohne Tollwutimpfung – die kann erst mit 12 Wochen gemacht werden, da die Welpen über die Mutter den Schutz haben und eine Impfung verpuffen würde) geimpft übergeben. Der Züchter gibt Ihnen bereitwillig Auskunft über den Grad der Inzucht und wie hoch der Ahnenverlust des Welpen und der Elterntiere sind. Er kann Ihnen auch genau sagen, wann die Welpen entwurmt wurden und mit welchem Medikament. So toll und schön die Elterntiere auch sein mögen, so viele Titel sie auch errungen haben mögen, halten sie sich vor Augen das eine tolle Championverpaarung noch lange keine Garantie für einen gesunden Spitz ist. Auf die richtige Kombination der Spitze bei der Zucht muß genau geachtet werden. Probleme durch zu hohe Inzucht ist vorprogrammiert.
Der Inzuchtkoeffizient spiegelt den Grad der Verwandtschaft innerhalb der Ahnenreihe wieder, er sollte keinesfalls höher als 10% und der Ahnenverlustkoeffizient gibt wieder, wieviel % der möglichen Vorfahren vorhanden sind, er sollte über 65% liegen.
Viele Züchter legen sich einen Deckrüden zu und dann wird verpaart und verpaart, natürlich gibt es auch dort verantwortungsvolle Züchter, aber ein großer Teil der Züchter ist zu bequem auch mal weitere Wege zu unternehmen um etwas für den Rasseerhalt zu tun.
Punkt 4: Der Züchter gibt Ihnen bereitwillig Auskunft über Eigenarten und Fehler? Wer züchtet und behauptet alle seine gezogenen Welpen sind zu 100 % gesund, der lügt schlichtweg. Kein Hund ist perfekt, wie es auch beim Menschen hin und wieder Defekte geben kann. Wie jedes Lebewesen hat auch der Spitz seine Eigenarten und Ecken und Kanten, die sich evtl. auch auf die Welpen vererbt können. Sie sollten diese kennen um zu entscheiden, ob Sie sich an ihnen stoßen, oder ob Sie damit leben können.
Punkt 5: Es gibt keine zwei Preise, mit oder ohne Stammbaum?
Kein seriöser Züchter bietet Ihnen einen deutschen Spitz ohne Stammbaum an, der Stammbaum ist immer im Preis enthalten und nie Gegenstand von Verhandlungen. Die Kosten für die Ahnentafel sind mit Abstand die geringsten Kosten für die Aufzucht von einem Welpen.
Punkt 6: Der Züchter bittet Sie, Ihren Spitz auf einer Ausstellung des Rassehundevereins vorzustellen?
Um weiterhin den Bestand der Rasse Deutsche Mittelspitz zu sichern und frei von Erbkrankheiten zu halten, sind Maßnahmen nötig, diese zu erkennen und zweifelhafte Verpaarungen nicht zu wiederholen. Dies geht am sichersten durch die Begutachtung des gesamten Nachwuchses. Seien Sie also nicht verwundert über die nächsten Punkte, und unterstützen Sie den Züchter bei seinen Bemühungen um einen gesunden Bestand:
Sie sollen einen langen und langweiligen Tag auf einer Ausstellung verbringen. Diese ist zur Begutachtung der Verpaarungen unbedingt erforderlich und dient in hohem Masse der Rassegesundheit, da hier erblich bedingte Fehler ganz deutlich werden und eine weitere Verpaarung dieser Hunde dann vom seriösen Züchter ausgeschlossen wird. In unserem Kaufvertrag ist es ein Bitte aber wir freuen uns über jeden Welpen, der ausgestellt wird. In der Regel fahren wir zur ersten Ausstellung mit und begleiten unsere Welpenkäufer, das kann aber auch für uns sehr anstrengend werden. Nur zum Beispiel: Wir sind vom Urlaub in Dänemark mit Ausstellung zurück gekommen, am Wochenende darauf haben wir Ice-T in Salzburg und am nächsten Wochenende John Boy bei der Ausstellung begleitet. Also auch wir haben leider nicht für alle Welpenkäufer immer die nötige Zeit und Ausstellungsbesuche sollten daher im Vorfeld abgesprochen werden.
Punkt 7: Gehört der Züchter einem anerkannten Rassehundeverband an ?
Der Sinn und Zweck eines Verbandes ist es, die Zucht bestimmten Regeln zu unterwerfen und darauf zu achten, das die zur Zucht zugelassenen Hunde dem Rassestandard entsprechen. Dieses geschieht während der Ausstellungen und Zuchtzulassungsprüfungen. Manche Vermehrer gehören keinem Verband an, unterliegen somit natürlich auch nicht der Zuchtordnung des Verbandes. Ein guter Rasseverband hat Auflagen an die Züchter und an die Zuchttiere die für die Zucht sehr wichtig sind. Der Spruch ein Mischling ist immer gesünder trifft heutzutage nicht mehr zu, da viele kranke „angebliche Rassehunde“ verpaart werden und auf die Gesundheit keine Rücksicht genommen wird. Rassehunde werden immer einer strengen gesundheitlichen Prüfung unterzogen
Rassehundevereine setzen Ihre eigene Zuchtordnung fest, der Sinn dieser eigenen Zuchtordnungen ist es, auf bestimmte, rassespezifische Eigenheiten, Krankheiten und Erbfehler, die in der Zuchtordnung der Dachverbände natürlich nicht ausreichend berücksichtigt werden können, besser eingehen zu können. Außerdem wird hier auf das Alter der Hündin und der Mindestzeitraum zwischen 2 Würfen festgelegt um die Hündinnen zu schützen. Wir sind seit 2005 Mitglied im Verein für Deutsche Spitze e.V. der dem VDH angeschlossen ist. Wir wurden zusätzlich vom Landratsamt / Veterinäramt gescheckt und haben von dort ebenfalls unsere Zuchterlaubnis erhalten.
Punkt 8: Besucht der Züchter regelmäßig Ausstellungen?
Nicht "wer ist der schönste im ganzen Land" ist Sinn einer Rassehundeausstellung, sondern der Vergleich der Hunde mit dem Rassestandard. Züchter die sich diesem fortwährenden Vergleich entziehen, kann man nicht als ernsthaft bezeichnen. Wir stellen auch regelmäßig aus um neue Deckrüden zu finden, leider gestaltet sich das im Ausland sehr schwierig, weil es dort den neufarbenen Mittelspitz gar nicht mehr gibt oder noch nie gab.
Punkt 9: Der Welpenpreis?
Sie sind der Auffassung mit der Hundezucht ist Geld zu verdienen? Sie wollen anfangen zu züchten um ein Nebeneinkommen zu haben? Wenn Sie diesen Gedanken haben, dann vergessen Sie es ganz schnell wieder. Eine seriöse Hundezucht wirft kein Geld ab, natürlich bleibt bei einem Wurf auch mal Geld übrig. Die älteren Zuchttiere wollen aber auch versorgt werden und benötigen im Alter öfters den Tierarzt und Medikamente. Irgendwann müssen wir auch unsere Möbel ersetzen weil die Nagespuren zu groß werden. Die fehlenden Tapetenstücke stören beim ersten Wurf natürlich noch nicht, aber eine Renovierung fällt schneller an als einem lieb ist. Bei einem 14 – 16 Stundentag und das über 9 Wochen kommt der seriöse Züchter auf einen Stundenlohn von ca. 50 Cent auf die Stunde, da ist die Waschmaschine die mindestens zwei Mal am Tag läuft nicht mitgerechnet.
Punkt 10: Die Aufzucht der Welpen ist zweckmäßig, zentral und sauber?
Der Züchter hat seine Welpen in der Scheune, im Keller oder sonstwo untergebracht? Wer seine Zuchthündin mit den Welpen weg sperrt, damit sie und die Welpen ihre „Ruhe“ haben, hat keine Verantwortung geben über seinem Spitz. Der Spitz möchte immer bei seiner Familie sein und wegsperren zählt nicht dazu. Die Hündin kann sich trotz der Welpen im Haus und Garten frei bewegen und hat immer Zugang zu ihren Babys. Die Welpenburg wird mehrmals am Tag geputzt und die Kleinen können sich ausgiebig bewegen und haben auch Spielzeug für die Entwicklung. Die Nahrung ist ausgewogen und sie lernen das tägliche Leben durch der Mutter kennen. Mit mehreren Spitzen im Haus lernt der Welpen von klein auf an das Rudelverhalten kennen. Auch wenn eine zähnefletschende Tante gefährlich aussieht, für die Entwicklung ist es von großem Vorteil. Eine umfangreiche Welpenaufzucht ist durch nichts zu ersetzen.
Sie haben nun alle Kriterien gelesen und hoffentlich Ihren Züchter Ihrer Wahl nach dieser Aufwahl finden können.
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